Februar 2015 – Von Herzen, mit Schmerzen

Valentinstag, der Tag der Liebenden

Parfüm-Flakon "Samouraï Woman Love"®, EdT; Parfums Alain Delon SA®, Cham, nach 2004

Parfüm-Flakon “Samouraï Woman Love”®, EdT; Parfums Alain Delon SA®, Cham, nach 2004

Schenkung 2015

Festgelegte Traditionen und Werte sind prägende Bestandteile unserer abendländischen Kultur. Es ist kaum verwunderlich, dass über hunderte von Generationen hinweg die Ursprünge des einen oder anderen Brauches in Vergessenheit gerieten. Der Valentinstag sei eine Erfindung der Blumenhändler, heißt es oftmals. Aber ist dies wirklich so?

Bereits das antike Rom huldigte in besonderer Weise seiner Hauptgöttin Juno. Als Schützerin von Haus, Ehe und Geburt, gedachte man der Gemahlin des Jupiters stets am 14. Februar. Üblicherweise bekamen Frauen an diesem Tag Blumen verehrt.

Eine Brücke zwischen heidnischem Brauchtum und christlicher Lebensweise schlug der Geistliche Valentin von Rom (*?-†269). Der Legende nach soll er gegen das ausdrückliche Verbot Kaiser Claudius II. (*214-†270) Liebespaare nach christlichem Ritus vermählt haben. Die von ihm geschlossenen Verbindungen sollen besonders segensreich gewesen sein, was er durch Blumen aus seinem Garten bekräftigte, die er den frisch Vermählten mit auf dem Weg gab. Am 14. Februar des Jahres 269 soll er aufgrund seines Zuwiderhandelns auf kaiserlichen Befehl enthauptet worden sein. Damit starb Valentin von Rom den Märtyrertod, weil er zu viel Herz für verliebte Seelen zeigte.

Das Herz, welches in der Volksfrömmigkeit auch als Sitz der Seele angesehen wird, verkörperte schon frühzeitig das Denken, Fühlen und Wollen des Menschen und galt somit stellvertretend auch für gegenseitige Zuneigung. Formal trat das Symbol bereits 3000 v. Chr. in der Stilisierung eines Feigenblattes auf. In der griechisch-römischen Antike und der frühchristlichen Kultur löste das Feigenblatt ein Efeublatt ab, das aufgrund der Langlebigkeit dieser Pflanze ewige Liebe versprach.

Der Glasflakon des Parfums “Samouraï Woman Love®“, das im Jahr 2004 auf den Parfum-Markt gelangte, greift unverkennbar das Liebessymbol des Herzens auf. Dessen Rückseite zeigt eine Vielzahl gekanteter Flächen, als sollten sich darin die Facetten der Liebe widerspiegeln. Schmückend bildet eine akkurat gebundene Kunststoffschleife den Zierverschluss – eine Reminiszenz an den Brauch, sein Herz zu verschenken?! Im Inneren birgt das empfindlich gläserne Herz ein fruchtig frisches Potpourri, unter anderem aus einer Komposition von Mandarine, Orange, Mango und Pflaume. In der Kopf und Herznote ist der Apfel gleich zweimal vertreten. Er ist in der bildenden Kunst auch jene Frucht, die Eva Adam vom Baum der Erkenntnis pflückte. Aber dies ist eine andere Geschichte…

Präsentation: Glas-Café, Kleintettau; 07.01. bis 01.02.2015

Künftiger Standort: Sammlungsdepot

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