-
Archive
- August 2025
- Juli 2025
- Juni 2025
- Mai 2025
- April 2025
- März 2025
- Februar 2025
- Januar 2025
- Dezember 2024
- November 2024
- Oktober 2024
- September 2024
- August 2024
- Juli 2024
- Mai 2024
- April 2024
- März 2024
- Februar 2024
- Januar 2024
- Dezember 2023
- November 2023
- Oktober 2023
- August 2023
- Juli 2023
- Juni 2023
- Mai 2023
- März 2023
- Februar 2023
- Januar 2023
- Dezember 2022
- November 2022
- Oktober 2022
- August 2022
- Mai 2022
- Dezember 2021
- November 2021
- Oktober 2021
- September 2021
- August 2021
- Juli 2021
- Mai 2021
- April 2021
- Februar 2021
- Dezember 2020
- September 2020
- Juli 2020
- Mai 2020
- März 2020
- Dezember 2019
- Oktober 2019
- September 2019
- Juni 2019
- Mai 2019
- April 2019
- März 2019
- Januar 2019
- Dezember 2018
- Oktober 2018
- September 2018
- August 2018
- Juli 2018
- Juni 2018
- Mai 2018
- April 2018
- März 2018
- Februar 2018
- Januar 2018
- Dezember 2017
- November 2017
- Oktober 2017
- September 2017
- August 2017
- Juli 2017
- Juni 2017
- Mai 2017
- April 2017
- März 2017
- Februar 2017
- Januar 2017
- Dezember 2016
- November 2016
- Oktober 2016
- September 2016
- August 2016
- Juli 2016
- Juni 2016
- Mai 2016
- April 2016
- März 2016
- Februar 2016
- Januar 2016
- Dezember 2015
- November 2015
- Oktober 2015
- September 2015
- August 2015
- Juli 2015
- Juni 2015
- Mai 2015
- April 2015
- März 2015
- Februar 2015
- Januar 2015
- Dezember 2014
- November 2014
- Oktober 2014
- September 2014
- August 2014
- Mai 2014
- April 2014
- Februar 2014
- Dezember 2013
- November 2013
- Oktober 2013
- September 2013
- Juli 2013
- Mai 2013
- März 2013
- Februar 2013
- Januar 2013
- Dezember 2012
- November 2012
- Oktober 2012
- August 2012
- Juli 2012
- Mai 2012
- April 2012
- Januar 2012
- Dezember 2011
- November 2011
- Mai 2011
-
Meta
Archiv des Autors: sandro
Die Grenze um Tettau
Willi Kaufmann präsentiert im Europäischen Flakonglasmuseum die Ausstellung „Bewacher der Grenze“
Ausstellung aus dem Jahr 2013
In einer Sonderausstellung erinnern die „Glasbewahrer“ im Kleintettauer Flakonglasmuseum an ein unseliges Stück der deutsch-deutschen Geschichte. Bis voraussichtlich August präsentiert der Tettauer Willi Kaufmann seine bedrückende Dokumentation „Bewacher der Grenze“, die von Ute Schaller konzipiert wurde. Schließlich erlebte der Landkreis Kronach, nach 1945 von einem 102 Kilometer langen Stacheldrahtzaun regelrecht eingeschnürt, das Nachkriegsdrama in besonderer Weise. Immer wieder war es zu schlimmen Szenen an der Demarkationslinie bei unterschiedlichsten Fluchtversuchen gekommen. Die gesamtdeutsche Bilanz ist
erschreckend. Viele hundert Menschen wurden entlang der 1400 Kilometer langen Grenze bei Fluchtversuchen getötet. Die Grenzbefestigungen wurden durch die DDR im Laufe der Zeit immer weiter und effizienter ausgebaut. Minenfelder, Hundelauf-Anlagen, Schießbefehle und Selbstschussanlagen erschwerten ganz erheblich die Flucht in den Westen.
Jahrzehnte hatte der mittlerweile 90-jährige Willi Kaufmann die innerdeutsche Grenze direkt vor Augen. Seine Ausstellung, so der Initiator, solle mit dazu beitragen, dass die Zeit der Teilung Deutschlands nicht vergessen wird. Der Tettauer zeigt in seinen 150 Bildern
und Dokumenten sowie Zeitungen den Einsatz von Bayerischer Grenzpolizei, Zoll, Bundesgrenzschutz und amerikanischer Besatzungsmacht zwischen 1945 und 1990. Er selbst stand nach dem Zweiten Weltkrieg zwölf Jahre als Grenzpolizist und später als Landpolizist an der Grenze bei Tettau, war dann 20 Jahre bei der Passkontrolle in Ludwigsstadt beschäftigt.
„Das war eine Schicksal trächtige Zeit, in der ich den ganzen Wahnsinn mit erlebt habe.“ Jede Menge Geschichten könne er erzählen – von Menschen und deren Schicksalen, die mit der Teilung Deutschlands verbunden sind. Waren die Anfangsjahre nach der Teilung des Landes in Grenznähe noch von eher menschlichen Geschichten geprägt, so änderte sich das mit Stacheldraht und Minenfeldern nach 1960 dramatisch. „Die Russen“, erinnerte sich Kaufmann, „waren noch Ende der 40er-Jahre regelmäßig auf den Wildberg bei Tettau zum Kegeln gekommen. Hier trafen sich auch die Menschen beider deutscher Staaten, wenn es am Freitag nach der Arbeit Lohn gab und gemeinsam gefeiert wurde.“ Fast 60 Leute aus der DDR hatten damals in Tettau und Umgebung gearbeitet und waren jeden Tag über die Grenze gekommen. Bei Tettau, sagte Kaufmann, habe es viele Flüchtlinge geben, weil hier die Gegend waldreich ist und die Grenze schwer einsehbar war.
Zwischen Heinersdorf und Probstzella waren am Eisernen Vorhang 17 Menschen bei Grenzübertritten erschossen worden. „Mit Skiern kamen die DDR-Leute oftmals bei Nacht
und kletterten über den Grenzzaun.“ Als Willi Kaufmann bei der Passkontrolle war, hatten die Beamten auch einmal vier Menschen auf einem Gepäckwagen, verpackt in Kartons, entdeckt.
Für die Ausstellung hat der Tettauer aussagestarkes Material zusammengetragen. Die Fotos zeugen unter anderem von Sicherungsmaßnahmen an der deutsch-deutschen Grenze und von den Besuchen prominenter Politiker. Willi Kaufmann hofft, dass möglichst viele Menschen sich mit dieser Thematik befassen.
Sparkassen-Repräsentant Peter Ebertsch – von 1978 bis 1991 beim Zoll – ist beim Anblick der Bilder besonders berührt, denn sie erinnern an den kaum mehr nachvollziehbaren Wahnsinn. „Das war manchmal wie ein Alptraum.“ Als eine tolle Sache empfinden die beiden Vorstände der Glasbewahrer, Carl-August Heinz und Wolfgang Hammerschmidt, diese Dokumentation. Sie trage dazu bei, dass diese ehemals mörderische Grenze bei den Menschen, insbesondere bei den jungen Leuten, nicht in Vergessenheit gerät.
Gerd Fleischmann
Hart an der Grenze – Kleintettau erinnert sich
Das Europ. Flakonglasmuseum bietet einen Rückblick auf ein unseliges Stück der deutschen Geschichte. Die Ausstellung heißt “Bewacher der Grenze” und erinnert vor allem an die besondere Situation, die durch die Grenzziehung rund um Tettau gegeben war.
Zu sehen ist in den nächsten Tagen und Wochen im Sonderausstellungsraum des Museums eine Sammlung von Willi Kaufmann an Bildern und Texten rund um die „Bewacher der Grenze“. So zeigen viele Aufnahmen die Grenzpolizei, den Zoll, den Bundesgrenzsschutz und amerikanische Besatzungsmacht im Zeitraum von 1945 – 1990 ebenso wie auch Bewacher auf der Ostseite. Geschichtliche Fakten, aber auch persönliche Schicksale werden auf Informationstafeln beschrieben.
Eine interessante Ausstellung, die vor allem auch junge Menschen in ihren Bann zieht…
Die Sonderausstellung ist bis voraussichtlich Ende Juli zu besichtigen.